Soziale Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit

Landesarbeitsgemeinschaft Bayern e. V.

Fachtagung und Mitgliederversammlung 2013 in Ingolstadt

Anfang November fand in Ingolstadt die Jahrestagung der Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit statt. Nach dem Treffen der QuartiermanagerInnen am Vortag begann der zweite Tag mit Fachtagung und Mitgliederversammlung in der Fronte ’79, einer Einrichtung des Stadtjugendrings Ingolstadt. Für die Fachtagung war es gelungen, zwei Referentinnen zu gewinnen, die den Anwesenden wichtige Hintergrundinformationen für ihre Arbeit an die Hand geben konnten.

Zunächst sprach Frau Mannhart von der Obersten Baubehörde und ging dabei zuerst näher auf die Grundlagen der Städtebauförderung in Bayern ein. In einem weiteren Schritt wurde dann die Soziale Stadt genauer unter die Lupe genommen und – was die Anwesenden am meisten interessierte – ein Ausblick auf die weiteren Entwicklungen gegeben.

Neben der besonderen Bedeutung, die Kooperationen auch künftig einnehmen werden, wurde an dieser Stelle auch die Evaluierungspflicht für die Programmkommunen und die Einführung eines flächendeckenden elektronischen Monitorings im Jahr 2014 thematisiert. Nach wie vor bleibt das Thema Verstetigung natürlich ein Dauerbrenner. Trotz vorsichtig positiver Prognosen über die Entwicklung des Fördervolumens konnte angesichts der erst anstehenden Regierungsbildung auf Bundesebene noch nichts Konkretes zur weiteren Finanzierung der Sozialen Stadt ausgesagt werden.

Frau Mannhart nutzte zudem die Gelegenheit, auf den neuen Internetauftritt des Programms auf der Seite des bayerischen Innenministeriums hinzuweisen. (Analog dazu gibt es auch einen Auftritt des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.)

Direkt im Anschluss an den Vortrag enspann sich eine angeregte Diskussion, bei der Frau Mannhart reges Interesse für die Arbeit an der Basis zeigte und bei der vielfältige Themen angesprochen wurden. Ihre Präsentation hat uns Frau Mannhart dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt.

Als weitere Referentin sprach im Anschluss Frau Kiener von der CDS Innovation Funding GmbH über das Thema ESF-Förderprogramme als Ergänzung zur Sozialen Stadt. In einem Überblick skizzierte sie kurz das Gesamtbild der EU Förderkulisse, um dann im Detail auf die Rolle des Europäischen Sozialfonds mit seinen Hauptzielsetzungen und die verschiedenen Programme auf Bundesebene einzugehen. Dabei gab sie eine Einschätzung ab, welche davon in Zukunft neu aufgelegt werden könnten. Obwohl die Zuteilungen für Bayern ab dem Jahr 2014 geringer ausfallen werden, bieten die ESF Förderprogramme insbesondere in finanziell schlechter gestellten Kommunen eine Möglichkeit, notwendige Maßnahmen und Projekte zu initiieren.

Die Ergiebigkeit des Themas zeigte sich auch an den im Anschluss gestellten Fragen, welche Frau Kiener gerne beantwortete. Für manch eine(n) könnte es Sinn machen, sich mit dem Thema ESF-Förderung weitergehend auseinander zu setzen. Deshalb überlegt sich auch die LAG, evtl. eine entsprechende Fortbildung zu organisieren – möglicherweise in Zusammenarbeit mit der BAG. Auch Frau Kiener war so freudlich, uns ihre Präsentation zu überlassen.

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Nach dem Mittagessen ging es nahtlos weiter mit der Mitgliederversammlung der LAG, die sich üblicherweise an die Jahrestagung anschließt. BesucherInnen waren ausdrücklich zur Teilnahme aufgefordert.

Neben den üblichen Tagesordnungspunkten waren insbesondere die Zielsetzungen der LAG für das kommende Jahr 2014 von Interesse:

– Es soll wieder eine stärkere Zusammenarbeit mit Regierungsstellen gesucht werden. Dabei ist es für die LAG wichtig, deren Planungen zu kennen und die Soziale Stadt immer wieder ins Gedächtnis zu rufen.
– Im Hinblick auf die Ergebnisse der Fachtagung wird es als sinnvoll erachtet, Anregungen/ Anreize für die Kommunen für deren Qualifizierung im Einsatz von Quartiersmanagement und Bürgerbeteiligung zu setzen.
– Ein wichtiges Thema der LAG ist nach wie vor die Gewinnung neuer Mitglieder. An dieser Stelle wurde angeregt, neben den QM auch andere Einrichtungen und Arbeitsansätze wie GWA, Nachbarschaftstreffs, stadtteilorientierte Ehrenamtlichen-Netzwerke, Mehrgenerationenhäuser, Stadtteilläden… usw. mit einzubeziehen.
– Es wurde weiterhin angedacht, in abstimmung mit der BAG ein Fortbildungsangebot für ESF-Förderung zu entwickeln.
– Für die Öffentlichkeitsarbeit soll ein kurzes Infoblatt gestaltet werden, das per Post an die Einrichtungen außerhalb des QM (NBT, GWA…) verschickt werden kann und kurz und prägnant die Arbeit der LAG skizziert.
– Als Themen für weitere Fachtagungen wurden in Auge gefasst:
* QM – womöglich Vorreiter von Bürgerentmündigung ode Gentrifizierungsbaustein?
* Neue Formen der Bürgeraktivierung
– Als Termin für die Jahrestagung 2014 wurden der 10. und 11.11. oder 13. und 14. 11. angedacht.

Das Protokoll der Mitgliederversammlung finden Sie hier.

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